Die Kältemitteldiskussion mit ihrer breitgefächerten Problemstellung wird die Branche auch im neuen Jahr intensiv beschäftigen. ASERCOM, der Verband der europäischen Hersteller von Komponenten für die Kälte- und Klimatechnik, hat einen neuen Leitfaden herausgegeben, der ein Verständnis für Kältemittel mit Temperaturgleit und dessen Auswirkungen auf die Leistungen entwickeln soll, die von den Kompressor- und Systemherstellern angegeben werden. Einhergehend mit der F-Gase-Verordnung wird es sich bei künftigen synthetischen Kältemitteln mit einem geringen Treibhauspotenzial weitgehend um nicht azeotrope Gemische mit einem erheblichen Temperaturgleit von rund 6 K handeln. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die Beziehung zwischen Taupunkt- und Mitteltemperatur für nicht azeotrope Gemische. Zudem werden die Leistungsunterschiede hervorgehoben und eine Empfehlung gegeben, wie die Leistung eines Verdichters in eine Leistung umgewandelt werden kann, deren Bezugsgröße die Mitteltemperatur ist. Lesen Sie dazu den Beitrag Auswirkungen auf die Kompressorleistung richtig beurteilen“ ab Seite 14.
Nach dem Umstieg von den ozonzerstörenden FCKW und HFCKW auf die umweltverträglicheren HFKW stehen die Anwender dieser Kältemittel vor neuen Herausforderungen bei der Auswahl der verfügbaren Optionen. Der europäische Regulierungsansatz enthält zwei Komponenten mit einer Beschränkung der HFKW-Mengen, die in den Markt gebracht werden dürfen, sowie zusätzlichen Verwendungsverboten für bestimmte Anwendungen. Wegen der in den USA zur Verfügung stehenden anderen regulatorischen und gesetzlichen Instrumente verfolgt das EPA in den USA einen anderen Weg als die EU. In den USA gibt es ein produkt- und anwendungsbezogenes Verfahren, bei dem zum Beispiel ein Kältemittel vor der Markteinführung für eine bestimmte Anwendung freigegeben werden muss. Lesen Sie dazu den Beitrag HFKW-Regelungen in der EU und in den USA – Internationale Annäherung wichtig“ von Stuart Corr und Karsten Schwennesen ab Seite 20.
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Markus Simmert