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Handgeld und mehr...

Es ist schon ein etwas älteres Thema, aber immer wieder kocht es hoch. Die Sache mit dem Nachwuchsmangel. Dazu gesellt sich das Thema Ausbildung. Auch auf der BIV-Mitgliederversammlung wurde es erneut thematisiert: NIKKI & Co. Der BIV möchte dazu u. a. zusammen mit dem VDKF in Deutschland ein geografisches Versuchsfeld aufbauen, um die Auswirkungen verschiedener Maßnahmen zum Bekanntmachen des Berufsbildes zu testen. Es wird höchste Zeit, dass der Mechatroniker für Kältetechnik populärer in der Bevölkerung wahrgenommen werden.

Aber nicht nur auf Verbandsebene spürt man, dass unsere Branche offensichtlich gerade ausblutet. Aus allen Richtungen kommen klagende Stimmen. Dass es ordentlich zu brodeln scheint, habe ich vor Kurzem selbst erlebt. Auf Facebook habe ich die Gruppe Kältenjobs“ gegründet. Schnell war sie gefüllt mit neuesten Jobangeboten, schnell waren neue Mitglieder gefunden. Dann kamen erste Rückmeldungen, die ich gut nachvollziehen kann. Man beschrieb mir verbal ein Bild mit zwei Stühlen: Auf dem einen sitzen die Handwerksbetriebe, die neue Kälteanlagenbauer ausbilden. Auf dem anderen Stuhl verweilen die Industrieunternehmen, die – so das Feedback – häufig nicht ausbilden, aber ebenfalls den Nachwuchs brauchen und ihn von den Handwerkern abgreifen“ möchten.

Hier liegt offensichtlich ein Hund begraben, wenn man dieser Schwarz-Weiß-Skizze trauen darf. Zahlen darüber, wie viele, wer und ob überhaupt alle Handwerksbetriebe und Industrieunternehmen tatsächlich ausbilden, gibt es nicht. Der BIV möchte das für das Handwerk demnächst herausfinden. In der Luft lag dieses Statement des Feedbacks, dass die Industrie Ausbildungsplätze generieren solle. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ganz sicher nicht alle Industrieunternehmen zu den Nichtausbildern“ gehören. Genauso bilden sicher nicht alle Handwerksbetriebe aus. Nicht, dass Sie da ein falsches Bild bekommen. Es ist nämlich gar kein Schwarz-Weiß-Bild, sondern eher eine Glaskugel, die gefühlte Fakten zeigt.

Auch unter den Handwerksbetrieben selbst ist der Wettbewerb offensichtlich groß. Wenn dazu die Industriefirmen kommen, wird es noch enger. Dafür scheint mittlerweile jedes Mittel recht: Headhunter, Handgelder, Wahnsinnsgehälter. Dazu gesellen sich Firmenwagen, Handy, Tablet und Argumente wie bessere Bezahlung und geregelte Arbeitszeiten. Firmeneigene Veranstaltungen sollen dem Feedback nach zum Abwerben genutzt werden, der neue Chef wartet schon an der Berufsschultür. Und dann gibt es noch die Betriebe, die ausbilden möchten, aber keine geeigneten Azubis finden. Eine skurrile Situation, die die Nachwuchsarbeit des BIV noch mehr fordert und ihre Wichtigkeit ziemlich weit nach oben auf die To-do-Liste nicht nur des BIV schiebt. Alle sind gefordert. Das fängt u. a. bei Mitarbeitermotivation und guten Führungsqualitäten an, um z. B. Gesellen zu binden.

Problem erkannt, Lösung ohne Nachwuchs unmöglich. Wie sieht es bei Ihnen aus? Bilden Sie aus? Stellen Sie auf Berufsmessen aus? Bemühen Sie sich aktiv um Lehrlinge? Wie erleben Sie das Thema und was könnte Ihrer Meinung nach getan werden, um den Nachwuchsmangel zu reduzieren? Teilen Sie uns Ihre Meinung und Erfahrungen mit!

Ihr

Dirk Rehfeld

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