Am 1. Januar 2021 ist es so weit: Das Niedrigstenergiegebäude wird Standard für alle Neubauten, für Gebäude des Bundes sogar ab dem 1. Januar 2019. Als Niedrigstenergiehäuser werden Häuser bezeichnet, die einen Energiebedarf bei fast null haben. Und dieser Energiebedarf sollte zu einem ganz wesentlichen Teil durch Energie aus erneuerbaren Quellen einschließlich einer regenerativen Energieerzeugung am Standort oder in der Nähe gedeckt werden. Bis 2050 soll die Reduzierung des Primärenergiebedarfs in der Größenordnung von minus 80 Prozent angestrengt werden. Zielsetzung ist, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Daraus resultieren einmal für den Neubau die Nachfrage nach neuen Technologien und für den Gebäudebestand eine Verdoppelung der Sanierungsrate.
Dass diese Ziele technologisch erreicht werden, ist in der Zwischenzeit nun keine Theorie mehr, sondern diese Hocheffizienz-Standards werden heute schon in Mustergebäuden realisiert. Vielfach gewählte Standards sind hier zwischenzeitlich die Wärmepumpe, Wärmerückgewinnung und die Solarthermie oder Photovoltaik. Wie bereits gemeldet, hat ein BIV- und ZVKKW-Mitglied in diesem Jahr den Förderpreis des BMU für die Erstellung eines nahezu Nullenergie-Gebäudes hier in Deutschland bekommen. Und die Besonderheit, die hervorgehoben werden muss, ist, dass alle hierbei eingesetzten Technologien heute schon standardmäßig zu kaufen sind, nämlich Luft/Luft- und Luft/Wasser-Wärmepumpen verbunden mit einer Photovoltaikanlage.
Die Bedeutung dieser Entwicklung muss in der Kälte-Klima-Branche erkannt werden und in der täglichen Praxis, im Gespräch mit Planern, Architekten und Bauherren offensiv forciert werden. Die Kälte- und Klimabranche hat, wenn sie hier die Zeichen nicht nur sieht, sondern auch in die tägliche Arbeit mit einfließen lässt, eine interessante und große Zukunft vor sich. Sei es durch die Planung und den Bau der hier erforderlichen Technologien, aber auch mittelfristig durch die Übernahme der Service- und Wartungsarbeiten in diesen Anlagen.
Der ZVKKW wird in Seminaren dieses Thema mehr und mehr vorstellen und auch vorhandene Praxisanlagen darstellen, damit unsere Branche durch diese gesetzlich vorgeschriebene Entwicklung Nutznießer wird. Auf dem VRF-Symposium für Gewerbegebäude am 28. September 2011 in Nürnberg hat dieser Aspekt schon ein wichtiges Thema dargestellt. Es steht noch ein weiterer wichtiger Punkt für die Kältebranche an: Wie sieht die neue Kältemittel-Generation aus? Wir meinen, das geht die gesamte Kältebranche an auch Sie! Wenn Sie Kältemittel in den Adern haben, dann müssen Sie ja wissen, welches Kältemittel als nächstes durch Ihre Adern fließt. Am Horizont zeichnen sich vielleicht schon die neuen Kältemittel ab: Der ZVKKW führt mit dem Gentner Verlag die bekannte KK-Fachtagung nur zum Thema Kältemittel durch. Wir versuchen alle Aspekte zu beleuchten mit Theorie, aber auch mit viel Praxis. Sind Sie dabei? Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Werner Rolles