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Fachkräfte Fehlanzeige?!

Die deutsche Wirtschaft boomt wieder oder sollte man vielleicht besser sagen: hat sich von den Auswirkungen der Banken- und Wirtschaftskrise (wieder) deutlich erholt! WIR sind wieder so gut wie oder gar besser als vor 20 Jahren! So tönt es allerorten aus berufenen Mündern der Wirtschaftsstatistiker. Die Zahl der Arbeitslosen kratzt an der drei Millionen Grenze und könnte diese im Herbst sogar unterschreiten, so hofft Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, der gar schon von Vollbeschäftigung fantasiert. Nur wer ist da in Zukunft voll beschäftigt und für welchen Lohn?

In Deutschland fehlt es an gut ausgebildeten Fachkräften. 400000 Ingenieure, Meister und Facharbeiter sollen es sein, so vor wenigen Tagen Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHT). Er schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden auf rund 25 Milliarden Euro Wertschöpfung, was einem Prozent Wachstum entspräche. Und diese Situation werde sich in den kommenden fünf Jahren allein aus demografischen Gründen noch verschärfen. Es muss daher absolut vorrangige Aufgabe für Staat und Wirtschaft sein, ausbildungstechnisch in die ureigene Zukunft zu investieren!

Dass den Verantwortlichen in Industrie, Handel und Handwerk der Ernst dieser Situation hoffentlich endgültig klar geworden zu sein scheint, darauf deutet deren Verhalten in der jüngsten Wirtschaftskrise hin, in der viele Unternehmen versucht haben, durch und trotz Kurzarbeitsmaßnahmen, qualifiziertes und erfahrenes Fachpersonal an Bord und bei Laune zu halten und das Prinzip Fire-and-Hire ruhen zu lassen. Im Zweifel gibts nämlich hinterher nichts Gescheites mehr zum Hire! Hier ist auch in Zukunft Umdenken angesagt. Viele gut ausgebildete Fachkräfte mit Fremdsprachenkenntnissen marschieren nämlich geradewegs ins europäische oder überseeische Ausland, wo häufig die finan­ziellen Konditionen besser sind. Und für die einmal viel gepriesenen Greencard-Inhaber aus dem Ausland ist Deutschland offenbar zu unattraktiv. Warum nur?

Die anstehende Chillventa sollten daher auch die Verantwortlichen in der Kälte-Klimabranche reiflich nutzen, nach qualifiziertem Personal Ausschau zu halten, und insbesondere den jungen Besuchern, den Schülern, Berufsschülern und Studenten die viel beschworene Zukunftsfähigkeit der Kälte- und Klimatechnik als ernstzunehmende berufliche Alternative mit ihrer reichhaltigen Angebotsvielfalt vom qualifizierten Monteur im Handwerk bis zum Ingenieur in der F & E-Abteilung eines Herstellers schmackhaft zu machen. Auch in diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns einen erfolgreichen, informativen und ideenreichen Branchentreff in Nürnberg.

Ihr

Markus Simmert