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Blühende Landschaften

Wie Sie ab Seite 48 noch ausführlich nachlesen können, hat das (bisherige) Fachinstitut Gebäude-Klima e.V. (FGK) auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung nicht nur eine Namensänderung in Fachverband beschlossen, sondern auch die beabsichtigte Gründung eines Bundesverbands Technische Gebäudeausrüstung bekannt gegeben. Dabei ähneln die Argumente für diese neuerliche Verbandsgründung doch sehr den Aussagen, die bei der Gründung des Zentralverbands Kälte Klima Wärmepumpen (ZVKKW) zu hören waren. Pikanterweise hatte das FGK damals jedoch eine Kooperation mit dem ZVKKW mit dem Hinweis abgelehnt, es tummelten sich schon zu viele Verbände in einer so kleinen Branche.

Auf Nachfrage der KK, wie dies nun mit der beabsichtigten Gründung eines Bundesverbands zusammenpasse, sagte der Vorsitzende des FGK, Professor Ulrich Pfeiffenberger, der ZVKKW decke nur die Splitsysteme ab, eine übergreifende Funktion sei nicht zu erkennen. Geschäftsführer Günther Mertz ergänzte, den ZVKKW habe man erst gegründet und sich dann nach Mitgliedern umgesehen. Das FGK hingegen wolle erst eine Keimzelle bilden und sich dann sukzessive annähern. Was den zusätzlichen Verband betreffe, müssten die Verbände, die mitmachen, Zuständigkeiten abgeben.

Nun, auch Letzteres kommt mir irgendwie bekannt vor. War nicht der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) mit der Fachgruppe Handel und Industrie (FHI) und einigen Institutionen der Branche eine Art Keimzelle? Dass dann natürlich andere Verbände plötzlich ihr Herz für Kältetechnik und Wärmepumpen entdecken, kam nicht ganz unerwartet man erinnere sich nur an die Satzungsänderung im letzten Jahr, nach der neben der Klimatechnik nun auch die Lüftungs- und Kältetechnik(!) in das Aufgabengebiet des FGK übernommen wurden. Übrigens stellte Elmar Esser, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), bereits während der Mitgliederversammlung des FGK am 18. Juni einige sehr kritische Fragen zur Positionierung des FGK. Es bleibt also abzuwarten, inwieweit sich der ZVSHK hier noch warmläuft.

Eines möchte ich jedoch klarstellen: Ich habe immer große Stücke auf das (Verzeihung) den FGK gehalten und bin nach wie vor der Meinung, dass dort hervorragende Arbeit geleistet wird. Aber was das jetzt soll, ist für mich nach den Aussagen vom letzten Jahr nicht ganz nachvollziehbar. Das hat der FGK doch gar nicht nötig! Aber wenn es um Politik geht, ist man ja hierzulande immer äußerst kreativ, 180°-Kehrtwenden zu rechtfertigen. Offensichtlich hat der Kontakt unserer Branchenfunktionäre mit den Politprofis in Berlin in dieser Hinsicht negativ abgefärbt.

Abschließend noch zwei Anmerkungen: Zum einen muss sich der ZVKKW wohl Gedanken zu dem Vorwurf machen, die übergreifende Funktion des ZVKKW sei nicht zu erkennen. Zum anderen wünsche ich mir jedoch eines: Egal, ob man nun von dieser oder jener Seite an die Schaffung einer gemeinsamen Stimme herangeht, es sollte irgendwann mal eine tatsächliche Einigung geben, damit die Verbändelandschaft tatsächlich nicht zu viele Blüten treibt.

Ihr

Matthias Schmitt

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