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Auf der sicheren Seite

Solange sich in Brüssel der langwierige Prozess der Entscheidungsfindung bezüglich der Revision der F-Gase-Verordnung weiter hinzieht eine Abstimmung soll bis spätestens Mitte Januar 2014 stattfinden herrscht weiterhin Unsicherheit bei den Planern und Anlagenbauern in der Kälte-Klima-Branche. Welches Kältemittel kann man seinen Kunden empfehlen?! Viele Hersteller resp. Anbieter von Kälteanlagen haben sich daher auf umweltfreundliche bzw. umweltneutrale Kältemittel wie zum Beispiel CO2 eingestellt, denn damit sind sie auf der sicheren Seite. Es gibt nämlich zahlreiche Projekte, die schon aus Gründen der Energieeffizienz nicht warten können, bis das EU-Parlament eine Entscheidung getroffen hat. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Fachbeiträgen der KK wider.

In einer Studie hat Carrier 126 Lebensmittelmärkte mit gemessenen Energieverbrauchs­daten analysiert. Es wurden Märkte mit Kälteanlagen auf Basis von R 404 A, R 134 a- / CO2-Kaskaden sowie CO2-Boostern ausgewertet. Neben den Kältemitteln und dem damit verbundenen Anlagenkonzept wurde als weiterer wichtiger Effizienzeinfluss der Verglasungsanteil an Regalen in der Normalkühlung bewertet. Im Lebensmitteleinzelhandel ist die Verbundkälteanlage bekanntermaßen der größte einzelne Stromverbraucher. Da die Strompreise kontinuierlich steigen, gewinnt das Thema Energieeffizienz immer mehr an Bedeutung. Bei der Wahl des Kältemittels ist das Treibhauspotenzial ein wichtiges Kriterium, um die direkten Emissionen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Mindestens genauso wichtig ist die Möglichkeit, mit der richtigen Wahl auch den Energieverbrauch der Kälteanlage maßgeblich zu senken. Die Studie weist CO2-Vorteile nach, meint unser Autor Bernd Heinbokel in seinem gleichnamigen Beitrag ab Seite 24.

Hochtemperaturwärmepumpen mit dem Kältemittel CO2 können auch aus Niedertemperatur-Wärmequellen hohe Vorlauftemperaturen mit einem hohen COP bereitstellen. Damit eröffnen diese Wärmepumpen neue Einsatzmöglichkeiten in der Wärme-Kälte-Kopplung. Im Zuge der Modernisierung einer Heizzentrale im Alfred-Döblin-Haus des SWR in Baden-Baden wurde der Einsatz einer Großwärmepumpe zur Nutzung der Kältemaschinenabwärme erwogen. Die Maschine sollte parallel zu zwei neuen Großkesseln Heizwärme bei 40 / 80 °C erzeugen und dazu das Kühlwassernetz der vorhandenen R 134 a-Maschinen nutzen.Ziel war die Verringerung von Abwärmeverlusten aus den Rückkühlern der Kältemaschinen und die Reduzierung des Gas­bezugs. Als wirtschaftlicher stellte sich jedoch die gekoppelte Wärme- und Kälte­erzeugung heraus. Dabei wird nicht das Kühlwassernetz als Wärmequelle genutzt, sondern direkt das Klima-Kaltwassernetz. Besonderes Augenmerk lag auf der Wahl eines umweltneutralen Kältemittels, das auch in Zukunft ohne Einschränkungen, beispielsweise durch eine zukünftige F-Gase-Verordnung, genutzt werden kann. Was beim Projekt SWR noch wichtig war, lesen Sie im Beitrag Energiekosteneinsparung durch gekoppelte Wärme- und Kälteerzeugung unseres Autors Jan Hübner ab Seite 34 in dieser Ausgabe.

Ihr

Markus Simmert

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