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199 Jahre Kältetechnik

Auf eine hundertjährige Geschichte schaut derzeit der DKV zurück und er wird dies auch in einem angemessenen Rahmen in Berlin feiern. Wenn man mal von ein paar Vorläu­fern wie der Verdunstungskühlung über die Oberfläche von Tontöpfen zur Raum- oder vielleicht besser noch Pyramidenklimatisierung absieht, ist die Kältetechnik im Sinne von Kälteerzeugung mit verfahrenstechnischen Apparaten jedoch schon fast doppelt so alt wie der DKV. Dem 1766 in Schottland geborenen Sir John Leslie wird nachgesagt, im Jahr 1810 als erster eine Absorptionskältemaschine auf Basis des Stoffpaares Schwefelsäure und Wasser gebaut zu haben, mit der er Eis produzieren konnte.

Als die uns allen ans Herz gewachsenen Kompressionskältemaschinen erstmals das Stadium der Wirtschaftlichkeit erreichten, war unsere Kältetechnik also schon in ihren 50ern. Und zur Zeit der Gründung des Deutschen Kälte-Vereins am 15. Januar 1909 darf man sie auch mit der gebotenen Untertreibung sicher schon ungestraft als alte Dame bezeichnen.

Diesen Monat (18. bis 20. November) feiert der DKV nun das 100-jährige Jubiläum auf seiner Jahrestagung. Wer sich darauf einstimmen will, für den ist die Lektüre der Geschichte in 10 Dekaden auf der Homepage des Vereins (überwiegend im Mitgliederbereich unter https://dkv.org/ ) sicher interessant. Für jede Dekade ist die Entwicklung des Vereins und der Kältetechnik detailliert dargestellt. Man findet ehrenwerte, ältere Herrschaften in jüngeren Jahren auf Schwarzweißfotos ebenso wie wichtige technische Entwicklungen und interessante Apparate. Zur Vorbereitung des Jubiläums wurden über das Jahr hinweg die Beiträge produziert und nun, kurz vor Erscheinen der aktuellen KK, wird die Sammlung mit der Veröffentlichung der Dekade von 1999 bis 2009 komplettiert.

Die Vorträge auf der Jahrestagung werden sich natürlich überwiegend mit aktuellen wissenschaftlichen und technischen Themen beschäftigen. Aber auch hier wird die Historik von Kältemaschinen und Wärmepumpen nicht zu kurz kommen. Es verspricht also in­teressant zu werden. Und wenn wir schon bei Geschichte sind, sei noch angemerkt, dass auch der Tagungsort im Maritim Berlin kein unbedeutender ist: Gegenüber dem Hotel befindet sich der Bendlerblock, der als Zentrum der Widerstandsgruppe des Attentats vom 20. Juli 1944 rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg diente. Eine Gedenkstätte im Innenhof erinnert daran.

Ihr

Uwe Bolz