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Eine Lehre in der Kältetechnik, echt cool!

Beste Nachwuchswerbung des SVK am 22.9.2007 in Interlaken

Aufgabenstellung für Haustechnikplaner Fachrichtung Kältetechnik

Im Gegensatz zu den berufsständischen Ausbildungs-Anforderungen in Deutschland gibt es in der Schweiz neben dem Lehrberuf des Kältemonteurs/Kältemonteurin mit 4-jähriger Ausbildungsdauer für die gleiche zeitliche Dauer den Ausbildungsberuf Haustechnikplaner Fachrichtung Kältetechnik; er war bisher bekannt unter der Bezeichnung Kältezeichner.

  • Berechnung der Kühllast einer Kühlzelle mit 49m² Nutzfläche und einer Innenraumhöhe von 2,50m bei einer vorgesehenen Raumtemperatur von +2°C/+4°C; die Umgebungstemperatur im Gebäude soll hierbei max. +26°C betragen.
  • Die Kühlzelle besitzt eine Schiebetür, 1,20 x 2,00m i. l., die Paneele sind im Raster von 10cm zusammengefügt; die Isolationsstärke soll min. 5 W/m2 über alles betragen.
  • Zu Kühlen ist Gemüse (Karotten) mit max. +2°C, die Einbringmenge soll max. 700kg/Tag betragen.
  • Das luftgekühlte Kälteaggregat soll direkt über der Kühlzelle an der Wand montiert werden, die Abluftführung erfolgt direkt in die Garage; also keine Abwärmenutzung ist vorgesehen.

Zur Aufgabenstellung des Wettbewerbsteilnehmers zählte:

  • Die Berechnung der Kühllast
  • Kälteschema (R & I - Schema) mit Legende
  • Auslegung Verdampfer, Kompressor und luftgekühlter Kondensator
  • Dimensionierung Kältemittelleitungen
  • Dispositionsplan Kühlzelle mit allen Angaben für Kältemonteure, Elektriker, Sanitär und Maurer incl. Disposition der Kältemaschine
  • Elektroschema

Für die Arbeitsausführung/Berechnung dienten Formular oder PC-Tabelle, Kälteschema mit CAD-Programm oder von Hand mit Tusche oder Bleistift, ein Dispositionsplan mit CAD-Programm oder von Hand mit Tusche oder Bleistift mit jeweiliger Legende oder Auslegung mit Katalog oder PC-Programmen.

Nicht erlaubt war die Verwendung von Mustervorlagen auf CAD-Programmen oder eigener privater Unterlagen. Natürlich waren auch Absprachen mit anderen Kandidaten und die Verwendung vorbereiteter Legenden nicht statthaft.

Maximal 5 Stunden Zeitaufwand standen zur Anfertigung der Wettbewerbsarbeit zur Verfügung. In der Wettbewerbsanleitung wurde ausgesagt, dass zur Aufgabenerfüllung so viele Unterpositionen zu lösen seien wie möglich.

Drei Wettbewerbsteilnehmer haben die vorgegebene Zielsetzung überzeugend erreicht, es sind dies

  • Haustechnikplaner Thomas Amacher (1. Platz) aus Wilderswil, sein Lehrbetrieb ist die Goetz AG in Interlaken;
  • Haustechnikplaner Philippe Wyss (2. Platz) aus Heiligkreuz, Lehrbetrieb ist die Novintec Kälte AG in Landquart;
  • Haustechnikplaner Niklaus Huggler (3. Platz) aus Pohlern, Lehrbetrieb ist die Walter Wettstein AG in Gümlingen.

Zur erbrachten überzeugenden Leistung auch ein herzlicher Glückwunsch der KK-Redaktion.

Das handwerkliche Geschick von Kältemonteuren stand im Zentrum

Teilnahmeberechtigt an den Schweizermeisterschaften, die von der Berufsbildungskommission (BBK) des Schweizerischen Vereins für Kältetechnik (SVK) jährlich einmal ausgerichtet werden, sind und waren jetzt auch in Interlaken junge Auszubildende für den Beruf des Kältemonteurs, die im 4. Ausbildungszeitraum stehen, also ihr Ausbildungsziel noch nicht erreicht haben. Somit dient dieser jetzt auch in Interlaken praktizierte Leistungswettbewerb alles freiwillig, keinerlei Zwang zur Teilnahme in gewisser Weise auch der Vorbereitung auf einen guten Ausbildungsabschluss im kommenden Jahr. Diese Betrachtung entspricht auch dem atmosphärisch lockeren Wettbewerbsumfeld, das vor allem von Daniel Baumann, dem Chefexperten für den Kältemonteurwettbewerb, und seinen Kollegen in positiver Weise beeinflusst wurde.

Elf angehende Kältemonteure beteiligten sich an diesem Leistungswettbewerb.

Die Aufgabenstellung erfolgte zweigeteilt, wobei es sich bei Aufgabe 2 um den leichteren Wettbewerbsteil handelte: An einem Kältetrainer (portable Kälteanlage) musste ein thermostatisches Expansionsventil fachgerecht ersetzt werden; die Komponenten wurden hierzu vor Ort zur Verfügung gestellt. Die Bewertung der Aufgabe umfasste folgende Schwerpunkte:

  • Störungsbehebung,
  • Arbeitsmethodik,
  • Umgang mit Kältemitteln,
  • Unfallverhütung.

Einen handwerklich zu beinflussenden Leckerbissen stellte die Anfertigung einer Arbeitsprobe dar. Hierbei handelte es sich um die fachgerechte Konstruktion eines Rohrgebildes, eine Kombination zwischen Löt- und Biegeübung, die in der Verarbeitung von Kupferrohren der Dimensionen 1/2" und 7/8" ihren Schwerpunkt hatte und zugleich dem gegenwärtigen Ausbildungsstand der Wettbewerbsteilnehmer entsprach.

Hierzu wurde den Probanden vor Ort eine Maßskizze zur Verfügung gestellt und es galt ab sofort folgende Maßgabe:

Die Rohrstücke sind so zuzuschneiden und zusammenzustecken, dass ein Gebilde gemäß Skizze (auf Seite 79 bildlich dargestellt) entsteht. Nach Einsicht der Skizze werden die Längen der benötigten CU-Rohre ausgerechnet und im Materialdepot (vor Ort) in einem Arbeitsgang abgeschnitten; Teilstücke werden an der Werkbank zugeschnitten. Abschließend sind die Verbindungen wie vorgeschrieben (mit Schutzgas) zu löten, und zwar so, dass immer nur an einem und demselben Ort eingespannt wird. Der Einspannpunkt kann von den Kandidaten selbst definiert werden.

Die anschließende Bewertung durch die Experten des SVK umfasste folgende Schwerpunkte:

  • Maßhaltigkeit,
  • Bördel,
  • Löten,
  • Biegen,
  • Dichtheit,
  • Cu-Reste,
  • Plangenauigkeit,
  • Arbeitsmethodik und
  • Unfallverhütung.

Beide Aufgabenstellungen E-Ventilwechsel am Kältetrainer und metallurgische Arbeitsprobe waren parallel zu den Haustechnikplanern innerhalb von fünf Arbeitsstunden zu bewältigen und es gab nur positive Einstellungen an den Gesichtern der Kandidaten abzulesen. Dazu: Kein Stress, man fand sogar noch Zeit für ein Mittagessen unter der Sonne am Himmel des Berner Oberlands.

Nach Prüfung und Bewertung der Arbeitsergebnisse durch die aus neun Mitgliedern bestehende Expertenkommision der Berufsbildungskommission (BBK) im SVK, wurde schließlich die Rangfolge nach vergebener Punktezahl ermittelt. Salomonisches Ergebnis: Es gab drei 1. Plätze und acht 4. Plätze zu besetzen. Hierzu nun die Teilnehmer und die erzielten Ergebnisse:

  • Christoph Brechbühler aus Münsingen (Lehrbetrieb CTA AGR( Rhäzünz) erzielte das beste Prüfungsergebnis und damit den 1. Platz;
  • Mario Beer aus Oey (Lehrbetrieb Goetz AG Interlaken) erzielte das zweitbeste Prüfungsergebnis und damit den 2. Platz;
  • Dominic Steffen aus Rütenacht BE (Lehrbetrieb Schaller Uto AG, Bern) freute sich über den 3. Platz.

Als weitere Wettbewerbsteilnehmer, die insgesamt den 4. Platz besetzen konnten, sollen hier in alphabetischer Reihenfolge eine namentliche Erwähnung finden:

  • Ricardo Bergamin aus Zizers (Lehrbetrieb Brasser Kälte AG, Rhäzünz), Bruno Fernandes aus Lausanne (Lehrbetrieb Unifroid SA, Cugy), Samuel Hirt aus Recherswil (Lehrbetrieb Goetz AG, Interlaken), Nicolas Menu aus Feigeres (Lehrbetrieb MIGROS Geneve), Dominic Meyer aus Ittigen (Lehrbetrieb Frigo AG, Bern), Ramon Spadin aus Rhäzünz (Lehrbetrieb Brasser Kälte AG, Rhäzünz), Matthias Steiner aus Bern (Lehrbetrieb Scheurmeister Kälte + Klima AG Ortschwaben) und Joel Tanner aus Rubigen (Lehrbetrieb Schaller Uto AG, Bern).

Schlussbemerkung

Auf den deutschen Berichterstatter, der zum ersten Mal an einem derartigen Leistungswettbewerb teilgenommen hat, haben die Praktikerbezogenen 4. Schweizermeisterschaften einen hervorragenden Eindruck hinterlassen: Das vorgegebene und im 4. Ausbildungsjahr erwartete Leistungsspektrum junger Kälteanlagenbauer war sehr fein dosiert und in den Experten-Erwartungen auch nicht überzogen. Weiterhin hat der Motivationsbeitrag in KK 9/2007 (S. 1618) ein weiteres Positives bewirken können, denn alle in der KK beschriebenen historischen Kältemodule waren unter einem Zeltdach auf dem Goetz-Firmengelände für die Auszubildenden zum Anfassen zugängig. Auch die mit dem Berichterstatter geführten Einzelgespräche machten damit der Kältejugend etwas klarer, was die Älteren in der Branche wissen: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann Gegenwart und Zukunft verstehen. P.W.

Links

http://www.svk.ch

P.W.

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