Ausbildung 2.0

Gemeinsam mit CIO Björn Stemmermann erläuterte Drobig den geladenen Gästen die Motivation für den Bau des „hochkomplexen und ausgezeichnet ausgestatteten“ Schulungszentrums. Man wolle die Ausbildung hochqualifizierter Mechatroniker im Anlagenbau fördern, da ein Fachkräftemangel vorherrsche und der Bedarf beständig weiter wachse, so Drobig. Zudem gelte es, allen technischen Fortschritten auch zukünftig gerecht werden zu können. Diese „Lust auf Zukunft“ war auch der Wunsch des renommierten Journalisten und Gastredners Dr. Franz Alt, der der Branche vor dem Hintergrund des Klimawandels süffisant einen großen Wachstumsmarkt vorhersagte.

Hochkomplexe Aufgaben

Warum gerade gut ausgebildete Mechatroniker im Anlagenbau immer wichtiger werden, beschrieb Drobig mit vier kurzen Worten: „Sie ebnen den Weg.“ Mechatroniker übernehmen die technische Gesamtbetrachtung von Kälteanlagen, von der Installation über die Inbetriebnahme und das Wärmemengenmanagement bis hin zu der Wartung und dem Service. Drobig stellte sich deshalb die wichtige Frage: „Wie viele CO₂-transkritische Anlagen kann ein Unternehmen eigentlich verantwortungsvoll installieren und betreuen?“

Qualität zeigt sich auch in der Ausbildung

Das gegenwärtige Know-how optimal zu vermitteln und sich für die zukünftigen Entwicklungen zu wappnen, darin sieht Drobig den nächsten logischen Entwicklungsschritt seines Unternehmens und ist damit Vorreiter in der Branche. In seiner Form ist das neu gegründete Schulungszentrum einzigartig in Deutschland. Es soll ein „training on the job“ durchgeführt, das Niveau der klassischen Ausbildung staatlich geprüfter Kältetechniker angehoben und somit das Top-Wissensniveau von Seco weiter ausgebaut werden. Eine Ausbildung bei den Bochumer Kältetechnikern soll so mittelfristig zum Qualitätsmaßstab in der Branche werden.

Eine vernünftige Ausbildung ist erst mit einem eigenen Schulungszentrum optimal umsetzbar, ist man sich bei Seco sicher, da nur so Potenziale und selbstbewusste Fachkräfte geschaffen werden können. Dafür benötigen die jungen Auszubildenden einerseits eine steuernde Hand, die sie durch die Ausbildung führt, andererseits aber auch eine frühe Verselbstständigung und die Förderung des eigenständigen Arbeitens. Erfolgserlebnisse sollen dabei gezielt zur Bildung eines gesunden und starken Selbstvertrauens und insbesondere zum Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten führen. Darüber hinaus ist es existenziell, dass die Ausbildung auch tatsächlich den speziellen Anforderungen des eigenen Fachbereichs entspricht.

Seco möchte seine Auszubildenden schrittweise und zielgerichtet an die hohen Anforderungen der Kunden heranführen. Das gilt insbesondere in Bezug auf Qualität, Funktionssicherheit, Energieeffizienz und auf die gestiegenen Anforderungen bei der Einbindung in die Gebäudeleittechnik. Dazu bringt das Schulungszentrum die wesentlichen Elemente der dualen Ausbildung zusammen. In der Praxis bedeutet das die Zusammenführung fachlicher Fähigkeiten aus der betrieblichen und theoretischer Fachkenntnisse aus der schulischen Ausbildung. Bis zu acht Auszubildende können an den unterschiedlichen Stationen fundiert und vor allem vollumfänglich ausgebildet werden. Dabei ist das Ausbildungskonzept auf den neuesten Stand der Technik abgestimmt, sowohl im kältetechnischen als auch hydraulischen und steuerungstechnischen Bereich.

Die Schulungsinhalte

Im Schulungszentrum wird nicht nur das gesamte Spektrum der Gebäudeleittechnik sowie moderner Bus-Systeme von Kühlmöbeln geschult. Es steht auch eine der modernsten 134a-Verbundanlagen (für die Pluskühlung) mit transkritischer CO₂Tiefkühlkaskade zu Schulungszwecken zur Verfügung. Zu den Schulungsinhalten zählen weiterhin alle gängigen Regelsysteme, das Wärmemanagement und die Simulation der häufigsten Fehlerbilder aus der Praxis. Ebenso wird an Übungsschaltfeldern und -schaltschränken trainiert. Das Zentrum ist jederzeit erweiterbar und damit auch für zukünftige technische Schulungen gewappnet.

Gefragte Experten

Aber nicht nur Auszubildende sollen von den Vorteilen des Schulungszentrums profitieren. Schon heute werden die Mitar­beiter von Seco von Geräteherstellern bei der Konzeption neuer Geräte in den Planungsprozess mit einbezogen. Damit das nicht nur so bleibt, sondern weiter forciert werden kann, soll auch die Stammbelegschaft von Seco hier stetig fortgebildet werden, neue Technologien kennenlernen und die sachgemäße Anwendung vermittelt bekommen. Auch für externe Gruppen bietet Seco Schulungen im Bereich der Kältetechnik an. Dabei verfügt das Zentrum mit seiner Fläche von über 350 m² Platz für bis zu 30 Personen.

In den nächsten 24 Monaten soll das Ausbildungskonzept stetig weiter auf die speziellen Bedürfnisse der SecoKunden zugeschnitten und die Schulungs- und Versuchsanlage beständig weiterent­wickelt werden. Wenn dann die ersten Gesellen im Schulungszentrum vorbereitet und geprüft sind und auch Monteure geschult und auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden sind, dann möchte Seco den nächsten Schritt gehen. Wie der aussieht, das verrät Gerd-Uwe Drobig in zwei Jahren. -

https://www.secokaelte.de/

Die Seco Kältetechnik GmbH wurde im Jahre 1993 von Gerd-Uwe Drobig zunächst als ­Planungsbüro für Großkälte gegründet, entwickelte sich aber schnell zum Vollservice-Dienstleister in allen Bereichen der Kälte- und Klimatechnik. Seit den Anfangsjahren ist die Mitarbeiterzahl auf fast 200 angewachsen Tendenz weiter steigend. Neben dem kälte­technischen Anlagenbau, dem zugehörigen Kundendienst und der Gebäudeleittechnik ist ein weiterer Schwerpunkt des Unternehmens der Vertrieb von AHT Tiefkühlmöbeln sowie der After Sales Service für steckerfertige ­Kühlgeräte.