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Klimatisierung eines Hotels in Aalen

Größer und Neuer

Anfang 2023 hat Schiehlen das Hotel übernommen. „Ich habe aber schon 11 Monate vorher mit den ersten Sanierungsarbeiten begonnen. Wir haben den „Altbau“ nun Kernsaniert und das soll bis 31. Mai 2024 abgeschlossen sein“, sagt er. Die 60 Zimmer verteilen sich auf 1500 m² und sollen im Rahmen der Sanierung auch klimatisiert werden. Auf die Frage, warum er so umfangreich saniert, antwortet er: „Weil es einfach an der Zeit war, dem Inneren ein neues Gesicht zu geben und natürlich um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Des Weiteren wollen wir unseren Betrieb nachhaltig stärken und alles, was wirtschaftlich darstellbar ist, umsetzen“. Schiehlen ist nicht unerfahren, wenn es um Klimatechnik geht. „Ich habe schon im Design & Lifestyle Hotel Estilo eine Wärmepumpe nachträglich mit Herrn Walz und seiner Firma eingebaut und habe mich hier auf seine Expertise verlassen. Aber auch durch diese Erfahrung hatte ich eine eigene positive Referenz von Panasonic“, sagt Schiehlen.

Bild: KK-Redaktion/DR

Das Hotel in Aalen wurde klimatechnisch auf Vordermann gebracht

Hier kommt nun Ruben Walz von Stiel Kälte + Klima aus Tübingen erneut ins Spiel. Er soll das Aalener Ratshotel klimatisieren. Im Altbau sind insgesamt sechs Außengeräte installiert. Es handelt sich um Zweileitersysteme des Typs Mini Eco i von Panasonic mit dem Kältemittel R32. Drei der Geräte haben eine Leistung von 12,1 kW Kühlleistung mit je sechs Innengeräten, die anderen drei Geräte haben jeweils 15,5 kW Kühlleistung mit je 7 bzw. 8 Innengeräten. Die Außengeräte wurden gewählt um dezentral die Kältemittel Füllmenge zu reduzieren und mit dem Kältemittel R32 länger zukunftstauglich zu sein. Die Außengeräte wurden zu Geräteblöcken zu je drei Stück aufgeteilt, um die jeweiligen Hotelflügel zu versorgen. Bei den Innengeräten handelt es sich um super flache Kanalgeräte des Typs mm1 von Panasonic diese wurden gewählt, um den klassischen Einbau über dem Eingangsbereich der jeweiligen Hotelzimmer kompakt auszuführen.

Die Leistungen sind jeweils ca. 2,2 bzw. in den größeren Räumen 2,8 kW Kühlleistung. Die Geräte wurden an die bauseits bereits vorinstallierten Abwasserleitungen, die in den Trennwänden verlegt wurden, mit Gefälle angeschlossen, um zusätzliche Tauwasserpumpen zu vermeiden. Lediglich im großen Frühstücksraum war eine Pumpe unvermeidlich, da auch hier ein größeres Gerät mit 5,6 kW Kühlleistung zum Einsatz kommt. Sämtliche Innengeräte werden mit der Raumfernbedienung RTC-6 in der Ausführung schwarz von Panasonic bedient. Die Auswahl erfolgte nach Bemusterung mit dem Bauherrn, um eine optisch passende Lösung für die neuen Zimmer zu erreichen. Eine übergeordnete Zentralregelung ist ebenfalls installiert, es handelt sich um den Touch Controller CZ 256 esmc3 von Panasonic. Dieser dient zur zentralen und übergeordneten Steuerung aller Räume, um energiesparend die Räume bei Nichtbelegung abzusenken.

Die Jungs von Stiehl am schrauben.

Bild: KK-Redaktion/DR

Die Jungs von Stiehl am schrauben.

Der Controller ist mittels LAN an die hausinterne Steuerung angebunden und wird mit der Rezeption verwaltet. Der Einbau der Kanalgeräte über der Türe wird bauseits verkleidet mit Gipskartonplatten, der Luftauslass wird direkt mittels eines Auslassgitters am Kanalgerät angeflanscht realisiert. Die Ansaugöffnung ist hinter dem Kanalgerät gewählt als freie Ansaugung an der Decke über dem Eingangsbereich mit einem einfach zu revisionierendem Ansauggitter, damit diese Öffnung gleichzeitig zur Revision des Filters oder des eingebauten Kugelsifons genutzt werden kann. Im Altbau sind sämtliche Heizkörper in den Räumen entfernt worden, um über die neue Anlage auch monovalent im Winter zu heizen. Im Anbau von 2012 wurden die bestehenden Heizungen belassen um bei tieferen Temperaturen einen höheren Wirkungsgrad in der Heizung zu erzeugen. Im Altbau war dies aufgrund der räumlichen Anpassungen der Einrichtung nicht sinnvoll. Die größten Herausforderungen bei dem Bauvorhaben sind bzw. waren die Realisierung des Brandschutzes und die sehr unterschiedlichen Gegebenheiten bei den einzelnen Räumen, da aufgrund des Altbaus diverse Leitungen nach dem Öffnen inspiziert wurden und teilweise umverlegt oder erneuert werden mussten. Dadurch waren viele Räume sehr unterschiedlich in ihren Abmessungen und Platzierungsmöglichkeiten der Kanalgeräte, da teilweise die benötigte Einbaubreite für die Geräte aufgrund von Kollisionen mit anderen Leitungen nicht gegeben war. Bezüglich des Brandschutzes wurden im Altbau Kernbohrungen direkt zwischen den Zimmern gebohrt und die Zimmer separat zueinander abgeschottet, um die Hauptleitungen im Flur möglichst zu vermeiden, da dort aufgrund geringe Einbauhöhen ein Nachrüsten des Brandschutzes sehr aufwendig geworden wäre. Ebenso wurden die Wege für die Hauptleitungen zu den Außengeräten mehrfach ungeplant, um dem Brandschutz nachzukommen, da diverse Leitungen andere Gewerke einen konformen Brandschutz nur bedingt oder sehr schwer ermöglichten. Eine weitere Herausforderung war die Umsetzung im laufenden Betrieb. Da Teilbereiche oder Hotelflügel weiterhin zum Betrieb des Hotels von den Gästen benutzt wurden, wurde die Baumaßnahme abschnittsweise realisiert – hier war eine gelungene Abstimmung mit dem Betreiber sehr wichtig.

Manchmal kommt uns das Thema Brandschutz in die Quere und zwingt uns vor Ort zu spontanen Einbaulösungen

Ruben Walz (links) zeigt dem Hotelier die neuen Luftauslässe.

Bild: KK-Redaktion/DR

Ruben Walz (links) zeigt dem Hotelier die neuen Luftauslässe.

Im Anbau von 2012 wurden drei weitere Außengeräte installiert. Mit jeweils zweimal 12,1 kW Kühlleistung und einem Gerät mit 15,5 kW Kühlleistung im Anbau werden insgesamt 22 Geräte installiert. Jeweils sechs Innengeräte an den kleinen Außengeräten und einmal zehn an dem großen Außengerät. Die Installation der Leitungen erfolgte nicht wie im Altbau immer geschossweise getrennt, sondern es wurden Leitungsstiche nach unten bis zur Decke des Parkbereiches ausgeführt und so immer Zimmer die übereinander waren gebündelt und zu dem zentralen Platz der drei Außengeräte geführt. Hierdurch konnte eine höhere Abhängung der Flurdecken vermieden werden da im Anbau im Flurbereich keine Abhangdecke vorhanden war. Im Gegensatz zum Altbau: dort wurden Querungen für die Hauptstränge im Flur ermöglicht. Hinzu kommt, dass im Anbau fertige Nasszellen beim damaligen Anbau eingesetzt wurden. Dies erschwerte die Leitungsverlegung zusätzlich, da das Stahlrahmenprofil und der geringe Platz in den Wänden für die Leitungslegung kreative Lösungen erforderten, um den Eingriff und die Umbaumaßnahmen im Anbau so gering wie möglich zu halten, da hier keine Entkernung wie im Altbau vorgenommen wurde.DR

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