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Bundesumweltamt: Info-Veranstaltung zur F-Gase-VO

"Im Ernstfall kein Krisenmanagement"

Zudem fallen ab dem 1. Januar auch die Kältemittel in importierten Geräten unter die Quotierung. Darauf machte als erster Redner Arno Kaschl von der Europäischen Commission aufmerksam. Er betonte auch, dass im Ernstfall kein Krisenmanagement vorgesehen ist und die Regeln für Ausnahmegenehmigungen sehr streng seien. Gegenwärtig sind die phase down-Ergebnisse mit einen geringen Vorsprung zur Zielstellung erreicht, was als Puffer für die nächste Stufe günstig wirken wird.

Das deckt sich mit der Aussage von Andrea Voigt (EPEE) im Rahmen ihrer Darlegungen zum Stand des Gapometers als Realitätsanalyse bei der Verringerung der Umweltbelastung durch die Kältemittel. Sie nannte als Handlungsschwerpunkte die Verwendung von niedrig-GWP-Kältemitteln in Neuanlagen und deren Füllmengenreduzuierung, die Dichtheitsverbesserung in Bestandsanlagen und die Wiederverwendung zurückgewonnener Kältemittel, da diese nicht unter die Quotierung fallen. Bei der Entscheidung für Eingriffe in bestehende Anlagen nennt sie die Stufen Weiterbetrieb ohne Eingriff bei gegebener Zuverlässigkeit des Betriebes, die Durchführung eines Retrofits mit dem gleichen oder einem weniger umweltbelastendem Kältemittel oder die Errichtung einer neuen Anlage mit besserer Energieeffizienz und weniger oder nicht umweltbelastendem Kältemittel. Als Fazit benennt sie, dass der Phase-down zu schaffen sei, auch wenn es kein Spaziergang ist, dass dafür aber auch die an diesem Prozess Beteiligten vom Planer bis zum Handwerker, immer besser dazu befähigt werden sollten.

Kerstin Martens vom Umweltbundesamt befasste sich mit dem HFKW-Verbrauch in Deutschland. Sie stellte fest, dass das CO2-Äquivalent für nachgefüllte Kältemittel von 2009 bis 2016 um 22 Prozent gestiegen ist. Um trotzdem die Phase-down-Ziele zu erreichen, sieht sie als Ausweg, die Neuanlagen grundsätzlich mit alternativen Kältemittel zu befüllen und im Bestand für Dichtheit zu sorgen, konsequent bei Außerbetriebnahmen das Kältemittel zurück zu gewinnen und auch bei Reparatur und Wartung auf Kältemittel mit geringerem GWP umzurüsten.

An diese Darlegungen schloss sich eine von Wolfgang Plehn vom Umweltbundesamt moderierte Podiumsdiskussion an, bei der einleitend Frank Heuberger vom Bundesinnungsverband die Sorgen der Kälteanlagenbauer zum Ausdruck brachte. Diese fühlten sich allein gelassen - so Heuberger, da vor ihnen in den meisten Fällen die Planer entscheiden und andererseits die Betreiber mit wirtschaftlichem Druck ihre Vorstellungen durchsetzen können. Die Handwerker können bei Dichtheit und Rückgewinnung aktiv werden, was Wolfgang Zaremski von VDKF nachdrücklich betonte.

Am Ende zog Wolfgang Plehn das Fazit, Strategien für das weitere Vorankommen bei der Reduzierung des CO2-Potentials der Kältemittel und für die Sicherung der Versorgung zu entwickeln und das Handwerk dabei zu unterstützen. Eine konzertierte Aktion sei dazu erforderlich, betonte er. UA

www.umweltbundesamt.de